Maquila

Eine Maquila in Mexiko

Als Maquila oder Maquiladora werden Montagebetriebe im Norden Mexikos und in Mittelamerika bezeichnet, die importierte Einzelteile oder Halbfertigware zu Dreiviertel- oder Fertigware für den Export zusammensetzen. Sie sind das Ziel zahlreicher Migranten und ein stark wachsender Wirtschaftszweig in Niedriglohn-Gebieten.

Die Betriebe arbeiten in zollfreien Produktionszonen (Zona Franca), die seit etwa 1970 etabliert wurden und in Mexiko durch die NAFTA-Freihandelszone (1994) besonders stark wuchsen. Sie sollten die örtliche Wirtschaft anregen und Arbeitsplätze in unterentwickelten Regionen schaffen, werden aber inzwischen wegen schlechter Arbeitsbedingungen und einseitiger Exportabhängigkeit von den USA zunehmend kritisch gesehen. Kurzfristig und lokal tragen die Maquilas zur Verringerung der Armut bei; ob sie es auch längerfristig tun, ist zweifelhaft.

Die Bezeichnung Maquila(dora) leitet sich vom spanischen Wort maquila her. So hieß in der Kolonialzeit das Mahlgeld, das der Müller für seine Arbeit nahm, bzw. sein Anteil am Getreide, den er stattdessen einbehielt.[1] Der Begriff bezieht sich auf einen Teilschritt eines längeren Prozesses.

  1. Christian Berndt: Maquiladora. transcript, 2012, ISBN 978-3-8394-1968-7, doi:10.14361/transcript.9783839419687.185 (degruyter.com [abgerufen am 14. Oktober 2020]).

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